
Das besondere Foto
Am 7. Dezember, als die ersten Sonnenstrahlen zaghaft den Horizont küssten, machte sich Elias auf den Weg. Der kleine Pfad vor ihm war noch feucht vom Tau der Nacht und der leichte Nebel, der zwischen den kahlen Bäumen hing, ließ die Welt gespenstisch still erscheinen. Jeder Schritt hallte gedämpft wider, als würde die Erde seinen Morgenmarsch in sich aufnehmen.
Elias liebte diese frühen Stunden. Es war die Zeit, in der die Welt noch nicht ganz wach war, in der die Geräusche des Alltags schwiegen und die Gedanken frei schweifen konnten. Er war auf dem Weg zu seinem Lieblingsplatz, einer kleinen Anhöhe hinter dem Wald, von der aus er das ganze Tal überblicken konnte. Heute Morgen jedoch, mit der Sonne, die wie ein leuchtender Kreis am Himmel stand, spürte er eine besondere Magie in der Luft.
Er erinnerte sich an die Geschichten seiner Großmutter, die erzählte, wie der Nebel die Schleier zwischen den Welten dünner machte und man in solchen Momenten einen Blick auf das Verborgene erhaschen konnte. Elias war ein vernünftiger Mann, aber die Stille und die mystische Atmosphäre des Morgens ließen ihn an diese alten Geschichten glauben. Er atmete tief ein, die kühle, klare Luft erfüllte seine Lungen und vertrieb die letzten Reste der Müdigkeit.
Als er das Ende des Weges erreichte und der Nebel sich lüftete, sah er, wie die Landschaft langsam in den Farben des Sonnenaufgangs erwachte. Der Tag hatte begonnen, und Elias wusste, dass dieser Morgen ihm noch lange in Erinnerung bleiben würde. Er hatte nicht nur einen Spaziergang gemacht, sondern war auch in eine Welt der Stille und der alten Geschichten eingetaucht, die ihn für den kommenden Tag stärkte.